Description
Der Biobetrieb ist Teil der Land- und Hauswirtschaftsschule Salern (Südtirol, NO-Italien). Der Lehrbetrieb ist sich dessen Rolle als Ausbildner der „Bauern der Zukunft“ bewusst, wodurch Wert auf eine nachhaltige Bewirtschaftung gelegt wird. Aus didaktischen Gründen werden neben vier Milchrassen (Braunvieh, Fleckvieh, Grauvieh, Schwarzbunte) auch Milchschafe (Lacaune) gehalten.
Im Sommer weiden alle Tiere auf den angrenzenden Flächen. Für die Rinder wird eine Kombination aus Kurzrasenweide mit Schnittnutzung und für die Schafe das System der Koppel- und Umtriebsweide angewandt. Eine Besonderheit des Weidemanagements des Betriebes ist die teilweise Etablierung einer Mischweide mit Schafen und Rindern zur Reduktion des Parasitendrucks auf der Weide.
Um in Entwicklungsländern keine als Lebensmittel tauglichen Ackerkulturen als Tierfutter zu verschwenden, erfolgt seit 2016 aus ethisch-ökologischen Gründen sowie zur Kostenreduktion neben des Silageverzichts auch ein verringerter Kraftfuttereinsatz. Pro Kuh und Laktation werden max. 450 kg einer Getreidemischung verfüttert. Ermöglicht wird diese Reduktion durch eine hohe Grundfutterqualität, welche mittels Warmbelüftung mit Entfeuchter erreicht wird. Durch die Vermarktung als Bio-Heumilch werden zudem höhere Milchpreise erzielt.
Die Etablierung der Innovation erfordert ausreichend arrondierte, mäßig steile Flächen und weidetaugliche Nutztierrassen und -linien, die den Energiebedarf mit dem Weide- und Dürrfutter abdecken können. Zudem muss ein Absatzmarkt für biologische Heumilch und hofeigene Produkte gegeben sein. Essentiell für den Innovationserfolg ist die eigene Überzeugung hinsichtlich der Sinnhaftigkeit einer Kraftfutterreduktion.
