Artenvielfalt durch heterogene Weidestruktur


Practice abstract

Description

Auf dem Versuchsbetrieb ‘Relliehausen‘ der Universität Göttingen wurde 2002 ein Langzeitweideversuch aufgebaut. Im Versuch wird untersucht, wie durch den Einsatz von Mutterkuhweide die Artenvielfalt im Grünland maximiert werden kann ohne Produktivitätsverluste zu erleiden. Der Langzeitweideversuch zeigt wie sich unterschiedliche Beweidungsintensitäten (moderat/ extensiv/sehr extensiv) auf die Artenvielfalt auswirken.

Während extensive Beweidung (3 Kühe/ha) die höchste Heterogenität in der Weidestruktur (Wechsel zwischen vielen kurzen und vielen langen Grasnarbenbereichen) aufweist, dominieren bei einer moderaten Beweidungsintensität (4 Kühe/ ha) kurze Grasnarben. Bei einer sehr extensiven Beweidung (2 Kühe/ha) tritt ein erhöhter Anteil langer Narben auf. Sowohl in der moderaten als auch in der sehr extensiven Variante findet sich deshalb weniger Heterogenität auf der Fläche. Die Heterogenität ist elementar für die Artenvielfalt. Diese Strukturvielfalt auf der Weide begünstigt die Artenvielfalt von Flora und Fauna. Gleichzeitig kann auch durch moderate oder extensive Beweidungsintensität eine gute Leistung der Tiere erzielt werden.

Die Insektenvielfalt wurde durch die Anzahl und Abundanz von Heuschrecken untersucht. Heuschrecken profitieren besonders von extensiver oder sehr extensiver Nutzung, da sie lange Grasnarben als Rückzugsorte brauchen. Extensive Beweidung mit heterogenen Strukturen befördern deshalb Heuschrecken.

Die sukzessive Invasion von Arten aus der Familie der Rosaceae muss mit Vorsicht behandelt werden. Andernfalls verschlechtert sich das Grasland, da das Eindringen von Stauden für die produktive Viehweide ungünstiger ist.

Additional information

Farming system

conventional farming

Domains of innovation

grazing management system

Main types of animal

beef cattle

Country

Germany

Product type

Practice abstract

Language

German

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